Titel: Strasbourg
Spieltyp: Strategiespiel
Spieler: für 3 bis 5 Spieler ab 12 Jahren
Spielidee / Spielziel:
Die Spieler schlüpfen in die Rollenaufstrebender Familien der Stadt. Sie versuchen die eigenen Familienmitglieder in den verschiedenen Zünften unterzubringen. Es bedarf Einflusspunkten und Geld, um in die Zünfte aufgenommen zu werden. Aber auch die Kirche und der Adel reden ein Wörtchen mit. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Spielplan auslegen und die fünf Rundentafeln in zufälliger Reihenfolge offen auf dem Spielplan auslegen. Ebenso werden die fünf Bauwerke offen ausgelegt
• Jeder Spieler erhält 15 Familienmitglieder und 24 Einflusskarten. Diese werden verdeckt als Stapel vor sich ausgelegt.
• Weiterhin bekommt jeder 1 Übersichtskarte, einen Sichtschirm und Geld mit dem Wert 5
• Der jeweilige Prestigemarker wird auf dem Startfeld der Prestigeleiste platziert.
• Der Startspieler stellt ein Familienmitglied auf das Adelsfeld des Rates. Der Spieler zu seiner Linken stellt ein Familienmitglied auf das Kirchenfeld des Rates
• Jeder Spieler erhält fünf Aufgabenkarten und entscheidet wie viele zurückgegeben werden. Mindestens eine muss behalten werden. (Erfüllte Aufgaben bringen Siegpunkte – nicht erfüllte Minuspunkte)
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über 5 Runden. Jede besteht aus den Phasen:
1. Planungsphase (Diese Phase kann gleichzeitig von allen gespielt werden):
Es wird die Anzahl der Einflusskarten für diese Runde ausgewählt. Man darf beliebig viele der 24 Karten auswählen, jedoch müssen sie für alle fünf Runden ausreichen. Die gezogenen Karten werden nun in mehrere Einflussstapel aufgeteilt. Die Stapel dürfen nun nicht mehr verändert werden.
2. Aktionsphase: Sie läuft in neun Schritten ab. Die Schritte a bis g verlaufen gleich, lediglich in den Auswirkungen sind sie verschieden (a = beeinflussen von Kirche und Adel; b, d, f = Zunft; c, e, g = Kaufleute)
Das Beeinflussen geschieht, indem der Startspieler einen seiner Einflussstapel aufdeckt oder passt. Analog machen das die Mitspieler reihum. Die Reihenfolge wird nach den aufgedeckten Punkten getätigt (der mit den meisten zuerst). Dieser Spieler wird auch Startspieler. Nun dürfen bis zu drei Spieler Aktionen ausführen:
• Kirche und Adel (a): Spieler 1 stellt eine Familienmitglied auf das Adelsfeld, Spieler 2 auf das Kirchenfeld des Rates
• Zunft (b ,d, f): Spieler 1 = Meister (1 Familienmitglied aufs Ratsfeld + 1 Ware + 1 Familienmitglied auf ein freies Feld der Zunft im Stadtgebiet);
Spieler 2 = Geselle (1 Ware + 1 Familienmitglied auf ein freies Feld der Zunft im Stadtgebiet);
Spieler 3 = Lehrling (entweder 1 Ware oder 1 Familienmitglied auf ein freies Feld der Zunft im Stadtgebiet)
• Kaufleute(c, e, g): Nur Spieler 1 darf so viele Waren verkaufen, wie er möchte (im Schritt G darf er zusätzlich 1 Familienmitglied auf das Ratsfeld der Kaufleute stellen.
• Kapelle bauen (h): Der Spieler, dessen Familienmitglied auf dem Kirchenfeld des Rates steht, darf eine Kapelle (weiße Spielfigur) auf ein freies weißes Feld in einem beliebigen Stadtgebiet stellen
• Bauwerk bauen (i): Der Spieler, dessen Familienmitglied auf dem Adelsfeld des Rates steht, darf das Bauwerk der Runde auf ein freies Baufeld seiner Wahl stellen.
3. Ratsphase: Jeder Spieler erhält so viele Prestigepunkte, wie die Anzahl seiner Familienmitglieder im Rat ist. Derjenige mit den meisten erhält zusätzlich 1 Privileg. In den Schritte A-G kann jeweils ein Privileg abgegeben werden, um in der vorgegebenen Reihenfolge aussetzen zu können, ohne passen zu müssen.
Spielende:
Das Spiel endet nach der 5. Runde.
Wertung:
• Jedes Familienmitglied im Stadtgebiet = 1 Prestigepunkt
• Jedes Familienmitglied, das auf einem Feld angrenzend an eine Kapelle steht = 1 Prestigepunkt
• Jedes Familienmitglied, das auf einem Feld angrenzend an ein Bauwerk steht, Anzahl der Punkte auf dem Bauwerk = Anzahl Prestigepunkte
• Jedes nicht verwendete Privileg = 1 Prestigepunkt
• Für jeden erfüllten Auftrag, Anzahl der Punkte der Auftragskarte = Prestigepunkte
• Für jeden nicht erfüllten Auftrag gehen je 3 Prestigepunkte verloren.
Fazit:
Ein spannendes und sehr kurzweiliges Versteigerungsspiel mit viel Kommunikation. Für Spieler, die den Mechanismus des Bieten und Versteigern gerne mögen ein ideales Spiel. Schon zu Beginn legt man sich fest, wie die Einflusskarten in welche Stapel aufgeteilt werden und prägt das Ersteigerungsverhalten. Was mir sehr gut gefällt ist, dass durch das unvorhersehbare Bietverhalten der anderen Spieler, der eigene Plan zunichte gemacht werden kann.
Hinzukommt der Mechanismus des Erfüllens von Aufträgen, der dem Spiel zusätzlichen Reiz verleiht. Beide Mechanismen sind gut miteinander verzahnt. So muss man manche Versteigerung für sich entscheiden, sonst gelingt es nicht mehr den vorgesehenen Auftrag zu erfüllen.
Das relativ einfache Regelwerk und die moderate Spieldauer küren dieses Spiel zu einem sehr guten Familienspiel, das auch Vielspieler begeistern kann.
Das Spielmaterial ist sehr ansprechend gestaltet. Es verfügt über einen hohen Wiederspielreiz.
In meiner Bewertung ist dieses Spiel fünf Punkte wert.
Reinhard hat Strasbourg klassifiziert.
(ansehen)